Hallo zusammen, na wo soll ich anfangen. Ich habe mich vor einigen Jahren um meine Großmutter gekümmert, solange bis mein Onkel (der älteste Sohn meiner Großmutter) diese Aufgabe mit seiner Frau übernommen hat. Dafür das meine Oma vier Söhne und eine Tochter (meine Mutter ist leider schon verstorben) hatte, war es ja schonmal nicht schlecht. Ich muß aber noch dazu sagen, das meine Oma selbst noch gut drauf war, was heißt alleine Einkaufen, kochen und Wäsche waschen bzw. bügeln war alles kein Problem.
Ich merkte dann aber in dieser Zeit, in der mein Onkel sich dann kümmerte, durfte meine Oma garnichts mehr selbst machen und so ging es ihr immer schlechter. Einkaufen, Wohnung putzen, Wäsche waschen hatten die beiden alles für sie gemacht und essen kam dann vom Roten Kreuz.
Dann kam die Zeit in der meine Oma einen Herzschrittmacher benötigte. Sämtliche Onkel und Tanten haben dann die Schuld auf mich geschoben, obwohl der Arzt sagte, das das Herz meiner Oma schon lange nicht in Ordnung gewesen sei. Trotzdem kam diese Behauptung. Ich hatte mir nämlich einige Zeit vorher bei meiner Großmutter Geld geliehen und die Betonung liegt auf geliehen, also auch wieder zurück bezahlt. Eine Tante ging sogar soweit, das sie behauptete, ich wäre mit dem Schlüssel meiner Oma in ihre Wohnung gegangen und hätte mir aus ihrem offenen Safe einen Teil (aber nur einen Teil, ist ja ganz klar, als Räuber muß man ja Rücksicht auf die Familie nehmen) des Geldes genommen. Eigenartiger Weise hat an diesem Tag, an dem das gewesen sein sollte, ihr eigener jüngster Sohn (zu dem Zeitpunkt ca. 14 Jahre) seine ganzen Freunde zum Kart fahren eingeladen und anschließend zum Eis essen. Naja egal, habe halt gemerkt, das meine Onkel und Tanten nichts mehr mit mir zu tun haben wollten (obwohl ich mir in der Zeit davor immer den Arsch aufgerissen habe, um allen immer zu helfen, z.B. habe ich deren Rechner immer gemacht, habe bei sämtlichen Umzügen geholfen und habe auch immer ein offenens Ohr gehabt, wenn Probleme da waren).
Nun aber mal wieder zurück zu meiner Oma. Kurze Zeit nach der OP, fuhren mein Onkel und meine Tante in den Urlaub und wollten meine Oma ins Altenheim abschieben (sollte ja angeblich nur für die Zeit des Urlaubs sein), aber zu diesem Zeitpunkt konnte ich mich zusammen mit der Freundin meiner Oma, noch einmischen und habe dafür gesorgt, das sie nicht ins Altenheim kommt, wo sie auch garnicht hin wollte.
Dann ging es danach weiter mit Pflegestufen und auch dort schon mit dem Aufenthaltbestimmungsrecht. Nach einiger Zeit wurde aber ersteinmal nur die Pflegestufe 1 durchgesetzt. Da das anscheinend nicht genug war, hat sich mein Onkel mit seiner Frau überlegt, das sie meine Oma näher zu sich holen und ihr eine Wohnung in der Straße anmieten in der sie auch leben. Für mich wurde es dadurch umständlicher meine Großmutter zu besuchen. Habe es aber auch in Kauf genommen und den weiteren Weg zu Ihr auch gemacht, allerdings nicht mehr so oft, wie es vorher war. Hier war dann schnell die Pflegestufe 2 durch.
So eines Tages stehe ich vor Ihrer Türe um sie zu besuchen, da steht ein anderer Name an der Schelle. Habe ich ersteinmal überall angerufen (Telefonnummern habe ich ja noch im Kopf) und bekomme zu hören, das meine Oma im Altenheim ist. Wieder ein Stück weiter weg von mir. Und nu hatten sie ihr Ziel erreicht, der Oma schön gesagt das es nur für den Urlaub sei. Die Wohnung wurde dann komplett aufgelöst und ein Nachmieter war auch schon da. Ich bin dann zum Altenheim gefahren und habe sie dort auch vorgefunden, vollkommen enttäuscht und traurig. Sie hatte tränen in den Augen, als sie mir das erzählte. Es tat mir richtig weh und ich denke auch heute noch daran und es tut immer noch weh.
Ich war dann auch noch ein zweites und drittes Mal dort. Durch meine Arbeit blieb allerdings auch nicht viel Zeit um immer den weiten Weg in Kauf zu nehmen und so habe ich dann am 05.03.2012 erfahren, das meine Oma (Elisabeth Klotten, geb. Alt) am 04.03.2012 verstorben ist. Wow ein Anruf meiner Tante bei meinem Vater auf Band. Habe dann aber nicht meine Tante angerufen, sondern das Altenheim, wo mir eine Schwester sagte, das sie nicht weiß wann die Beerdigung statt findet, aber sie sagte mir auch, das meine Oma nicht an Krankheit oder Altersschwäche gestorben sei, sondern weil sie nicht mehr leben wollte und essen und trinken komplett verweigert hat.
Dachte mir natürlich auch, das mein Vater zumindest Bescheid bekommt, wann die Beerdigung sei, allerdings habe ich dann am Mittwoch den 14.03.2012 durch das Grünflächenamt Oberhausen erfahren, das meine Oma am 09.03.2012 auf dem Landwehrfriedhof in Oberhausen in einem Rasengrab beerdigt wurde, obwohl eigentlich Jahrelang feststand, das sie in das Grab meines Opas kommen soll (hier wurde extra ein Tiefengrab gemacht).
Ich bin sowas von enttäuscht von dieser Familie, das kann sich keiner vorstellen. Habt ihr auch schonmal sowas erlebt?